Schöllkrippens neue gute Stube
Main-Echo Pressespiegel

Schöllkrippens neue gute Stube

Sport- und Kulturhalle: Wiesbadener Architekturbüro vermittelt erstmals Eindrücke vom Aussehen des Neubaus
Schöllkrippen  Der Bau ei­ner Sport- und Kul­tur­hal­le ist das zen­tra­le Pro­jekt des Mark­tes Sc­höllkrip­pen. In der Ge­mein­de­rats­sit­zung am Mon­ta­g­a­bend wur­de nun erst­mals deut­lich, wie die­se Hal­le aus­se­hen wird.

Noch sind nicht alle Details geklärt - aber das, was die Vertreter des Wiesbadener Architekturbüros Kissler, Effgen und Partner den Gemeinderäten und interessierten Bürger präsentierte, dürfte sehr nah dran gewesen sein an dem, was Schöllkrippen als echten Meilenstein in der örtlichen Entwicklung empfinden wird:

Es entsteht eine Halle, die der Marktgemeinde (und ihren Vereinen) einen Veranstaltungsort für bis zu 800 Personen bietet, dank kompakter Nebenräume auch für kleinere Veranstaltungen geeignet sein wird.

In erster Linie aber dient sie mit ihren zwei Spielfeldern als Sportstätte. Diese Halle wird die beiden Turnhallen der Mittelschule ersetzen, die in Sommerferien 2025 abgerissen werden sollen. An ihrer Stelle entsteht in Folge der Neubau.

Die Zweifach-Nutzung als Sport- und Kulturhalle ist der Punkt, der noch die meisten offenen Fragen nach sich zieht - beispielsweise jene, wie ein Versorgungsbereich auf unterer Ebene ausgestattet werden muss. Bis Jahresende will der Marktgemeinderat, auch nach Gesprächen mit Vereinen, alle Entscheidungen getroffen haben, damit das Architekturbüro zeitig mit den Ausschreibungen beginnen kann.

Zum Verständnis: Die eigentliche Halle bildet das Zentrum, für die Halle wird freilich die gesamte Höhe genutzt. Ein Vorhang teilt sie bei Bedarf in zwei Hälften. Dieser Halle angegliedert sind alle anderen Räume auf zwei Ebenen.

- Erstens: Die untere Ebene. Auf dem Niveau der Spielfläche ("flächenelastischer Sportboden mit Kautschukbelag") befindet sich laut Entwurfsplan (in Richtung Schulhof) das Lager für die Schulsportgeräte sowie das Stuhllager für 800 Stühle und die dazugehörige Anzahl von Tischen. Auf der gegenüberliegenden Seite werden sich die Umkleide- und Sanitärbereiche befinden, zudem ein Ausgabebereich für Getränke und Snacks, der bei Großveranstaltungen genutzt werden kann.

-Zweitens: Die obere Ebene. Diese Etage erreicht man ebenerdig über den Haupteingang. Hier befinden sich das Foyer und ein Mehrzweckraum mit Küche sowie ein Gymnastikraum. Auf dieser Ebene wird zudem die Tribüne platziert. Ist die Halle zweigeteilt, sitzt man auf der Tribüne auf der Stirnseite des Spielfeldes. Wird die gesamte Spielfläche genutzt, ist die Tribüne längs von ihr.

Mit ziemlicher Sicherheit wird die neue Halle oberhalb eines Betonsockels mit einer Holzfassade ausgestattet, zumal man für den Holzbau mit einer Sonderförderung in Höhe von 200.000 Euro kalkuliert. Zu entscheiden ist, ob das Holz unbehandelt oder "vorgegraut" angebracht wird. Die Tendenz in der Sitzung war, sich für ""vorgegraut" zu entscheiden. Dies bedeutet, dass das Holz nach einer Vorbehandlung gleichmäßiger altert als die unbehandelte Variante. Die Lebensdauer der vorgegrauten Fassade wird mit 40 Jahren, die Lebensdauer einer unbehandelten Fassade mit 30 Jahren angegeben.

Grundsätzlich mögen es die Wiesbadener Architekten hell. Klarglas wird eingesetzt, wo es möglich ist, den Sichtschutz bieten auf Wunsch Lamellenrollos. In der Halle selbst aber soll es ausgeschlossen sein, dass die Sportler geblendet werden. Hier wird statt Klarglas eine "lichtbrechende Isolierverglasung" eingebaut, wie es in der Entwurfsplanung heißt.

Der vorgestellte Entwurf wurde im Marktgemeinderat positiv aufgenommen, offene Fragen will man nun zeitnah klären.

HINTERGRUND: Die neue Halle

Die neue Halle ist ein echtes Gemeinschaftsprojekt: Mittelschule und Marktgemeinde sind Partner, der Markt Schöllkrippen konnte Förderanträge stellen, die der Mittelschulverband alleine nicht hätte stellen können. Besonders freut man sich über die Hilfe aus Berlin, ohne die das Projekt so nicht möglich sei, wie Bürgermeister Marc Babo (CSU) betont. Er damkt insbesondere der CSU-Bundestagsabgeordneten Andrea Lindholz, die einst die Türe geöffnet habe, sowie dem FDP-Bundestagsabgeordneten Karsten Klein (FDP) für dessen Initiative, die einst bewilligte Fördersumme von 1,5 Millionen Mark auf 4 Millionen Euro aufzustocken. Dies entspricht knapp einem Drittel der aktuell mit 12,2 Millionen Euro bezifferten Baukosten. (mcm)

01.10.2024
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