Knackpunkt Kahlquerung
Main-Echo Pressespiegel

Knackpunkt Kahlquerung

Rat: Weiter Probleme bei Glasfaserausbau - Lagerplatz in Blankenbach geräumt
BLANKENBACH  Von un­se­rer Mit­ar­bei­te­rin MA­RI­ON STAHLLö­sung ge­sucht für die Back­bo­ne-Lei­tung - so könn­te man den ak­tu­el­len Stand zum Aus­bau des Glas­fa­ser­net­zes durch das Un­ter­neh­men Deut­sche Glas­fa­ser (DG) zu­sam­men­fas­sen. Der »Knack­punkt« laut Blan­ken­bachs Bür­ger­meis­ter Mat­thias Mül­ler (CSU) am Mon­ta­g­a­bend im Ge­mein­de­rat: Diese Leitung, die alle ausgebauten Orte miteinander verbinden und ans Netz bringen soll, müsse »irgendwie« die Kahl überwinden.
Bei einem Ortstermin mit der DG sei dafür der Bereich an der Brücke in der Bahnhofstraße auserkoren worden. Eine sogenannte Dükerung, bei der die Glasfaser-Leitung unten durch die Kahl geführt würde, sei dort aber nicht möglich, weil schon zu viele Versorgungsleitungen vorhanden seien.
An Brücke montieren?
Da es sich um die Kreisstraße AB 12 Richtung Krombach handele, habe die DG dem Landratsamt vorgeschlagen, die Leitung am Brückengeländer zu montieren. Dabei sollen spezielle, bereits erprobte Schellen zum Einsatz kommen, für deren Befestigung weder in den Brückenkörper noch ins Geländer gebohrt werden müsse. Das für diese Methode notwendige Wasserrechtsverfahren habe die DG zwar beantragt. Müller merkte jedoch vorsorglich an: »Sollte das nicht möglich sein, muss eine neue Trasse gesucht werden.« Und dann gäbe es mit großer Sicherheit wieder »erhebliche Bauarbeiten im Ortsbereich«.
»Warum gerade hier? Es gibt so viele Stellen, um die Kahl zu überqueren«, wunderte sich Heiko Fleckenstein (CSU). Außerdem, so erinnerte er, sei schon vor mindestens drei Jahren bekannt gewesen, dass das eine schwierige Stelle sein könnte. Zudem fragten sich die Ratsmitglieder, was passieren würde, wenn die am Geländer montierte Backbone-Leitung beschädigt würde; etwa durch einen Verkehrsunfall. Eine Folge laut Rathauschef: »Dann wären nicht nur wir, sondern auch die Nachbargemeinden vom Glasfasernetz abgeschnitten.«
Immerhin sei inzwischen der Lagerplatz am Bauhof geräumt - allerdings im Auftrag der Gemeinde, nachdem die DG die letzte Frist zur Räumung reaktionslos habe verstreichen lassen. Die Gemeinde habe Ende August aber dringend etwas unternehmen müssen: »Sonst wäre das Material bei den Bauarbeiten für den Mehrgenerationenpark im Weg gewesen«, so Müller. Seine schnelle Auftragsvergabe wurde deshalb nachträglich einstimmig gebilligt.
29 Tonnen Baureste
Geräumt worden sei der Lagerplatz von der Firma Schmittner aus Laufach. Sie habe rund 29 Tonnen Baureste entsorgt, die dort von der Baufirma Imitel - sie erledigte im Auftrag der DG die Bauarbeiten - gelagert worden seien.
Die Kosten wurden auf etwas mehr als 27.000 Euro beziffert. Ob die DG diese Kosten freiwillig übernimmt oder der Gerichtsweg beschritten werden muss, ist laut Bürgermeister Müller offen. Mit dem Sachverhalt befasse sich jedenfalls eine Rechtsanwaltskanzlei.
08.10.2024
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